Kann man Microblading korrigieren?

Es gab mal Zeiten, da haben wir zum größten Teil Permanent Make-up gemacht: Augenbrauen schattiert, Lippenkonturen betont, Lidstriche gezeichnet… Das war der Schwerpunkt in unserem Kosmetikstudio, und das hat Spaß gemacht. Bis der Begriff „Microblading“ im Jahr 2013 auch in Deutschland auftauchte und sich wie ein Virus verbreitete.

Microblading-Studios schießen wie Pilze aus dem Boden, es wurden so viele Schulungen dafür angeboten, dass man den Überblick verlor. Bereits nach 1-2 Jahren gab es kaum ein Kosmetik- oder Nagelstudios, wo nicht auch noch Microblading angeboten wurde. Sogar Friseure fingen voller Elan an, Augenbrauen zu ritzen…

Als Sachverständige für Permanent Make-up muss ich mich immer up-to-date halten, und so war ich eine der ersten hierzulande, die eine Microblading-Schulung absolviert hatten. Absolviert, an ein paar Modellen ausprobiert und endgültig aufgehört, es anzubieten. (Keine Sorge, die Modelle sind glücklich, wir haben alles wieder in Ordnung gebracht). Als ich damals verstand, worum es sich bei dem Microblading handelt, sagte ich zu meinen Mitarbeiterinnen: „Mädels, spätestens nach 3-4 Jahren entfernen wir mehr Microblading als wir jetzt Permanent Make-up machen“.

Genauso ist es geworden. Mittlerweile hat sich unser Studio auf die professionelle Entfernung von Microblading und misslungenem Permanent Make-up spezialisiert. Unser einzigartiges Produkt, der PigmentOff Remover, ist schon weltweit bekannt und erfreut sich immer stärkerer Beliebtheit. Es geht mir aber nicht darum, unsere Produkte zu bewerben, sondern zu erzählen, was man unternehmen kann, wenn das Microblading nicht so geworden ist, wie man es sich vorgestellt hat.

Welche Probleme sind mit Microblading verbunden?

Microblading-Problem Nr. 1

Die Farbe ist zu dunkel, schwarz oder grau

Am meisten beklagen sich die Kundinnen über die zu dunkel gewordene Farbe. Insbesondere blonde Frauen leiden sehr, wenn sie im Spiegelbild gräuliche oder sogar teilweise schwarze Augenbrauen sehen. Dieses Problem hat zwei Ursachen: entweder wurde die Farbe falsch gewählt / gemischt, oder es wurde zu tief in die Haut eingeschnitten.

Lösung:

Wurde die Farbe falsch gewählt, so kann man abwarten bis das Microblading verblasst. Voraussetzung: es wurde nur oberflächlich geritzt, im Idealfall wurde nur eine Behandlung durchgeführt. In diesem Fall könnte das Ergebnis nach einigen Monaten verblassen. Einwirkung von Sonne und aufhellende kosmetischen Behandlungen wären vom Vorteil (natürlich erst nach vollständiger Abheilung der Haut).

Wenn aber zu tief geschnitten wurde, bringt das Warten so gut wie gar nichts. Insbesondere wenn mehr als nur eine Behandlung durchgeführt wurde, erst recht nicht, wenn durch das Ritzen Narben entstanden sind. Hier hilft nur Entfernung bzw. Aufhellung durch professionelle Remover-Anwendungen.

Microblading-Problem Nr. 2

Die Form ist misslungen (zu lang, zu breit, asymmetrisch)

Dieses Szenario steht an der 2. Stelle. Zwar ist die Kundin bereits beim Anzeichnen des Microbladings nicht begeistert, wird aber von der Behandlerin meist dahingehend vertröstet, es handele sich nur um eine Schablone, innerhalb derer die feinen Härchen gezeichnet werden. Meistens endet das mit einer verpfuschten Form und der traurigen Kundin.

Lösung:

Hier kann man die Augenbrauen retten, indem man die störenden Bereiche entfernt und die richtige Form durch eine nachfolgende Korrekturbehandlung festigt. Da die meisten Kundinnen nach dem Microblading-Erlebnis keines mehr wünschen, können die Augenbrauen innerhalb der Korrektursitzung sanft und natürlich schattiert werden.

Microblading-Problem Nr. 3

Es verblasst nicht, wie versprochen, im Laufe der Zeit

Viele Kundinnen warten einige Jahre darauf, dass das Microblading von alleine verblasst bzw. verschwindet. Schließlich hieß es ja bei der Behandlung, dass es nur sehr oberflächlich in die Haut geritzt wird und deswegen nach 6-12 Monaten weggeht. Leider ist diese Aussage sehr irreführend und hat nur wenig mit der Realität zu tun. Zwar gibt es Ausnahmefälle, in denen Microblading tatsächlich verblasst, allerdings sind die Linien dann bereits 1-2 Monate nach der Behandlung schon wieder weg.

Lösung:

Ist das Microblading in der Form gelungen und zumindest sehr gut verblasst, so kann man darüber arbeiten und die Augenbrauen schön und realistisch schattieren. Ist es jedoch immer noch sehr dunkel und / oder die Form nicht zufrieden stellend, so kommt nur Entfernung bzw. Aufhellung in Betracht.

Microblading-Problem Nr. 4

Infolge der Microblading-Behandlung sind Narben entstanden

Nicht selten bleiben nach Microblading-Behandlungen Narben in Form von mehr oder weniger sichtbaren vertieften Linien zurück. Je mehr Behandlungen insgesamt durchgeführt wurden, desto mehr Narbengefahr. Oft sind die Narben erst dann gut sichtbar, wenn die Microblading-Pigmente verblasst sind oder entfernt wurden. Die noch vorhandenen Pigmente verdecken oft die vorhandenen Narben, sodass die Kundin zunächst gar nicht ahnt, dass sie Narben hat.

Lösung:

Kein Microblading mehr machen! Die vorhandenen Narben können mithilfe von modernen Behandlungsmethoden (Laser, Mesotherapie, Needling) geglättet bzw. gemildert werden. Zu Hause kann man spezielle Salben anwenden. Anschließend kann eine Schattierung der Augenbrauen vorgenommen werden.

Kann man denn Microblading entfernen? Und wenn ja, wie geht das möglichst schnell und effektiv? Dazu habe ich einen gesonderten Betrag geschrieben und alles erklärt.

Bei der Entfernung oder Aufhellung des Microbladings gibt es zwei größeren Problembereiche.

1.
Möchte man Microblading mit Laser entfernen lassen, so können einen böse Überraschungen erwarten. Zum einen können die eingeritzten Linien (Mikroschnitte) unter der Lasereinwirkung „platzen“ bzw. aufgehen. Das erkennt der Laser-Behandler sofort am Blutaustritt. In diesem Fall ist die Gefahr einer Narbenbildung ziemlich hoch, die Pigmente bleiben aber oft in der Haut.

2.
Man weiß nie wie sich Pigmente auf die Laserentfernung / Einwirkung vom Laser reagieren. Sie können sich farblich verändern (z.B. rot oder orange werden) oder sogar in der Haut schmelzen, wenn in den benutzten Pigmenten Acryl bzw. Mikroplastik enthalten ist. Enthielt die Farbmischung weiße oder beigen Pigmente (vor allem Titandioxide), so können diese unter Laserstrahl ins Grüne oder Blaue umschlagen (Inversion der Farbe).

Alles in allem ist es also gar nicht so einfach. Das, was man innerhalb von nur ein paar Stunden falsch gemacht hat, muss man leider oft monatelang vorsichtig, geduldig und mit viel Sachverstand wieder in Ordnung bringen… Das ist die traurige Wahrheit und die schlechte Nachricht.
Die gute Nachricht ist jedoch, dass die Entfernung und ggf. eine anschließende Korrektur möglich ist! Und das ist gar nicht selbstverständlich. Noch vor ca. 5 Jahren war eine solche Entfernung kaum denkbar. Es gab nur Laser oder Milchsäure, mit denen man die Pigmente wieder entfernen konnte. Beide Methoden sind aber für Microblading-Entfernung oder -Korrektur kaum geeignet, da die Narben- oder Entzündungsgefahr in beiden Fällen viel zu hoch sind.
Wir entfernen Microblading ausschließlich mit unserem Oxid-Remover PigmentOff, dem einzigartigen Mittel, der eine schonende und schmerzfreie Behandlung gewährleistet und unglaublich effektiv ist.

Maria PRIEB, Permanent Make Up- & Kosmetikinstitut BeautyCase, Düsseldorf
(Trainerin und Sachverständige für PMU & Tattooentfernung)

Alle Bilder und Zeichnungen sind uhrheberrechtlich geschützt! Kopieren ist streng untersagt.