Häufige Fragen zur Entfernung von Permanent Make-Up und Tätowierungen

Tätowierung / Tattoo ist eine Ansammlung von Farbpigmenten in der Haut. Dabei unterscheidet man einige Arten von Tattoos:

– künstlerische Tätowierungen (Body-Art, Art-Tatoo) werden von professionellen Tätowierern (umgangsprachlich auch Inker genannt) gemacht. Dazu gehören auch semipermanente Tattoos (Henna-Tattoo, Bio-Tattoo, Temptoo).
– Als Permanent Make Up werden semipermanente Pigmentierungen im Gesichtsbereich bezeichnet (Augenbrauen, Lidstriche, Lippen, Camouflagen, Rouge).
– medizinisches Permanent Make Up (Rekonstruktion von Brustwarzen nach Krebs- oder Schönheitsoperationen, Narben- und Pigmentflecken-Camouflage, Vitiligo-Camouflage, Körperhaut-Pigmentierungen).
– Permanent Make Up im Kopfbereich = Trichopigmentation (Glatzenkaschierung, Haarimitation nach oder statt der Haartransplantation, Narbencamouflage am Kopf).
– Microblading / manuelle Pigmentierung: eine derzeit populäre Methode der Pigmentimplantierung mittels spezieller Klingen / Skalpelle.
– unabsichtliche Tätowierungen entstehen meist durch Unfälle (z.B. Pulverexplosion).

Dabei wird der Bedarf nach einer Tattoo-Entfernung immer größer. Immer mehr Kunden kommen mit dem Wunsch, den einst geliebten Korperschmuck wieder zu entfernen.

Das hat unterschiedliche Gründe. Die Modetrends ändern sich und für viele Personen passt das Tattoo nicht mehr zum Lebensstil oder zum Beruf. Bei anderen entsteht der Wunsch auf  die Entfernung von Jugendsünden, die nicht mehr zum Status passen. Im einfachsten Fall ist die Tätowierung unschön und unprofessionell gemacht worden.

Immer öfter muss das alte und / oder unprofessionelle Permanent Make Up oder Microblading entfernt werden. Das Permanent Make Up wird immer populärer, die Branche wächst und entwickelt sich. Damit wächst jedoch leider auch die Anzahl von laienhaft arbeitenden Pigmentisten, was zu unschönen / missratenen Ergebnissen führt.

Um eine Tätowierung / Pigmentierung wieder loszuwerden, bedarf es einer speziellen Entfernungsbehandlung.

Ein guter Spezialist wird Ihnen niemals eine Garantie für eine vollständige Tattoo-Entfernung geben.

Schwarze und rote Tätowierfarben lassen sich am einfachsten mit dem Laser entfernen. Aber auch sie können farblich umschlagen oder sich nicht vollständig entfernen lassen.

Blaue, grüne, beige oder weiße Pigmente sind viel hartnäckiger und werden oft vom Laser überhaupt nicht erkannt. Hier hilft nur die Entfernung mit Remover. Diese führt meist zu sehr guten Ergebnissen, stößt jedoch bei zu tief pigmentierten / tätowierten Stellen an ihre Grenzen.

In der Werbung von Spezialisten für die Entfernung von Tattoos werden natürlich nur die besten Ergebnisse präsentiert. Insbesondere bei den neuen, professionellen Farbmischungen, die beim Tätowieren oder Permanent Make Up angewendet werden, kann man keine definitiven Vorhersagen über die Entfernung des Tattoos treffen.

Grundsätzlich sollte man keine Garantie auf eine vollständige Tattoo-Entfernung geben, wobei eine 95%ige Wahrscheinlichkeit der Entfernung in den meisten Fällen möglich ist. Ein höherer Titangehalt der Farbe oder eine erhöhte Pigmentdichte sowie eine zu tiefe Platzierung der Tattoofarbe in der Haut sind für Pigmentreste nach der Behandlung verantwortlich.

Die Behandlungen mit dem Q-Switch-Laser sind schmerzhaft, sie werden allerdings von verschiedenen Personen unterschiedlich stark empfunden. Es hängt von der zu behandelnden Körperstelle ab. Man kann den Schmerz etwa vergleichen mit dem Schnippen eines Gummibandes gegen die Haut. Manche Patienten beschreiben den Schmerz als geringer als bei der Tätowierung / Permanent Make Up, andere empfinden ihn als stärker.

Die Behandlungen mit dem Tattoo-Remover sind in der Empfindung mit Permanent-Make-Up / Tätowieren zu vergleichen, da das Behandlungsprinzip ähnlich ist.

In unserem Institut werden die Tätowierungen / Pigmentierungen ausschliesslich in örtlicher Betäubung behandelt. Dies ermöglicht eine schmerzarme bis schmerzfreie Behandlung.

Die Lebensdauer einer Tätowierung hängt von einigen Faktoren ab:

  1. Tiefe der Implantierung von Farbpigmenten: Je tiefer das Tattoo gestochen wird, desto länger ist seine Lebensdauer. Zu tief implantierte Pigmente halten dauerhaft. Allerdings werden sie oft bläulich, was z.B. beim Permanent Make Up höchst unerwünscht ist.
  2. Dichte der Tätowierung / Pigmentierung: flächige, dicht ausgemalte Bereiche halten länger als leichte, luftige Schattierungen.
  3. Verwendete Pigmente: die Tattoofarben halten länger als Permanent Make Up-Pigmente, da deren Partikel größer sind.
  4. Haut: je trockener und feinporiger die Haut, desto länger hält das Tattoo / Permanent Make Up. Je fettiger und großporiger die Haut, desto schneller werden die Pigmente abgebaut / verstoffwechselt.
  5. Umwelteinflüsse: Sonne, Meerwasser, Chlor (Schwimmbad) und andere äußerliche Einwirkungen haben ebenfalls Einfluss auf die Lebensdauer von Tätowierungen / Permanent Make Up.

Allerdings verblassen Tattoos und Pigmentierungen so gut wie niemals restlos (es sei denn, es handelt sich um sehr oberflächlich und leicht implantiertes Permanent Make Up).

Vorübergehende (sog. selbst auflösende) Tattoos sind in der Tat ein falsches Versprechen. Bei diesen Tätowierungen wird die Tattoo-Farbe ganz oberflächlich platziert mit der Hoffnung, durch die natürliche Hauterneuerung mit der Zeit ein Herauswachsen und Verblassen nach oben zu erzielen. Meist funktioniert das eben nicht und das Tattoo verblasst nur stellenweise, was zu unschönen, fleckigen Restpigmentierungen führt. Und es gibt keine selbst auflösenden Farben, unabhängig davon, ob es sich um ein biologisches oder künstliches Pigment handelt.

Die Tattoo-Entfernung ist leider meist nicht mit einer Sitzung erledigt. Es sind mehrere Behandlungen notwendig. Oft ist nach der ersten Behandlung kein Effekt zu sehen, besonders, wenn das Pigment sehr dicht oder tief eingebracht ist. Die Anzahl der Behandlungen sowie die Dauer sind von vielen Faktoren abhängig und lassen sich sogar von einem erfahrenen Spezialisten nicht definitiv im Voraus festlegen. Folgende Faktoren beeinflussen die Anzahl und die Dauer der Behandlung:

– Art der Pigmentplatzierung
– Verwendete Farbe
– Tiefe und Dichte der Pigmentierung
– Qualität und Größe des Tattoos

In der Regel benötigt man 6-15 Laserbehandlungen bzw. 3-6 Sitzungen mit dem Pigment-off-Remover.

LASER-ENTFERNUNG 

Die Lasertherapie ist wohl die derzeit bekannteste Methode für die Tattooentfernung. Diese ist wirksam und zeitgemäß, wenn auch nicht für jede Tätowierung / Pigmentierung geeignet. Mit Laser lassen sich schwarze und einige rote mineralische Pigmente entfernen. Helle (Camouflage), grüne, blaue und andere rote Farbtöne kann man dagegen kaum damit behandeln. So kann z.B. das Weiß oder Beige nach dem Lasern zu Schwarz oder Grün werden. Bei der Entfernung des Permanent Make-Ups an den Lippen muss ausgeschlossen werden, dass die Lippenpigmente einen Weißanteil haben, sonst schlägt die Farbe auch hier in Blau oder Schwarz um und das Ergebnis ist noch schlimmer als zuvor.

Die Entfernung von Pigmenten mit Laser ist ziemlich schmerzhaft, insbesondere im Gesichtsbereich. Bei den Behandlungen im Augenbereich müssen die Augen sehr gut geschützt sein, z.B. mit speziellen Linsen aus medizinischem Stahl.

Noch dürfen Tattoo-Entfernungen mit Laser auch in Kosmetik- oder Tattoostudios angeboten werden. Allerdings wird darüber diskutiert, diese Behandlungen (in Deutschland) nur Ärzten und Heilpraktikern zu gestatten.

CAMOUFLAGE / COVER-UP

Dabei werden die alten Tattoos bzw. Teile von alten Tattoos erneut übertätowiert, überarbeitet oder in ein anderes Tattoo eingebunden. Das kann aber auch mit einer Laserbehandlung kombiniert werden, wenn ein Teil des alten Tattoos mit dem Laser entfernt wird und der Rest übertätowiert wird.

Im Bereich von Permanent Make Up ist diese Methode veraltet und sollte nur in Ausnahmefällen eingesetzt werden, da die Ergebnisse meist nicht zufriedenstellend sind. Die beige Camouflagefarbe vermischt sich nämlich mit den in der Haut liegenden Pigmenten und das Ganze wird zu einem schmutzigen Gemisch. Auch wenn die Camouflagefarbe gut deckend ist, führt dies zu einem unnatürlich wirkenden Ergebnis, so dass die abgedeckten Stellen sichtbar sind.

DIATHERMIE / PLASMA-ANWENDUNGEN

Bei diesem Verfahren werden hochfrequente Ströme angewendet, die durch die Haut und die Farbpigmente geleitet werden. Dabei wandelt sich die Stromenergie in Wärme um. Im Grunde genommen handelt es sich um eine Verbrennung der oberen Hautschicht mit hochfrequentem Strom. Bei der Heilung nach der Behandlung werden die toten Hautzellen und Pigmente zur Oberfläche abgestoßen. Darunter wächst gesunde Haut nach. Vorteil ist, dass alle Farben der Tätowierung auf die Diathermie ansprechen. Zu den Nachteilen gehören ein hohes Narben- und Infektionsrisiko, weiterhin ist sie sehr schmerzhaft.
Bei unprofessioneller Anwendung kommt es oft zur Narbenbildung und zu Infektionen; diese sind vergleichbar mit der Entfernung von Tätowierungen mit offener Flamme.

WATERJET-CUTTING

Dies ist eine relativ neue Methode, die selten in einigen Kliniken unter Vollnarkose angewendet wird. Man benutzt einen fein eingestellten „scharfen“ Wasserstrahl wie ein Messer und spült die Tätowierung aus der Haut aus. Zu den Vorteilen gehören das Ansprechen auf alle Farben und die Möglichkeit der Behandlung von sehr großen Tattoos. Als Nachteil zeigen sich eine ausgeprägte Narbenbildung sowie höhere Kosten.

EXZISION / CHIRURGISCHE ENTFERNUNG

Die operative Entfernung wird bei kleineren Tätowierungen angewendet.
Auch kann damit Permanent Make Up von Augenbrauen entfernt werden, wenn alle andere Methoden nicht möglich oder unwirksam sind.

Es ist eine Operation, die natürlich mit einer grösseren oder kleineren Narbenbildung verbunden ist. Dabei werden verschiedene Defektverschluss-Techniken aus der Dermato-Chirurgie angewendet. Dazu gehören Hautverschiebeplastiken, Hauttransplantate oder Hautverpflanzungen. Das Tattoo wird bei dieser Methode in einer Sitzung komplett entfernt.

DERMABRASION

Diese Möglichkeit ist bereits gut etabliert und wurde früher in dermatologischen Kliniken oft angewendet. Es handelt sich um einen chirurgischen Eingriff, der in der Regel in Vollnarkose durchgeführt wird, er sollte aber von einer kosmetischen Mikrodermabrasion vollständig abgegrenzt werden. Bei der Abrasionsbehandlung wird das Tattoo sozusagen abgeschliffen.

Bei dieser Methode ist ebenfalls ein erhöhtes Narbenrisiko und eine mögliche unvollständige Entfernung zu erwarten. Dermabrasion wird hauptsächlich bei Schmutztätowierungen und nicht  bei normalen Tattoos angewendet. Es ist eine sehr gründliche Methode.

REMOVER-METHODE (PIGMENT-REMOVER)

(in der Fachsprache: trans epidermal pigment release: TEPR, also die Extraktion von Pigmenten über die Hautoberfläche)

Die Remover-Methode ermöglicht es, Permanent-Make-Up und Tattoos ohne Laser aufzuhellen bzw. entfernen zu lassen. Eine Aufhellung kommt z.B. in Frage, wenn die betroffene Stelle anschließend mit einem neuen Permanent-Make-Up oder Tattoo versehen werden soll.

Remover ist eine spezielle, auf  Naturstoffen basierte Flüssigkeit, die mit Hilfe eines Pigmentiergeräts an den betroffenen Stellen in die Haut eingearbeitet wird und dort dafür sorgt, dass die Pigmente gelöst und aus dem Körper ausgeschwemmt werden. Der Remover besteht aus bestimmten Salzlösungen, mineralischen Oxiden und Pflanzenextrakten, ist nicht toxisch und enthält keinerlei Wirkstoffe, die Ihrer Gesundheit oder der Haut schaden könnten.

Diese Prozedur erfordert aber gute Pigmentierkenntnisse, Erfahrung und Fingerspitzengefühl, sonst kann man die Haut dauerhaft schädigen und  Narbenbildung hervorrufen! Deswegen sollen solche Behandlungen nur von ausgebildeten Spezialisten durchgeführt werden.

Nach der Behandlung bildet sich an der betroffenen Stelle eine Kruste, die sich nach einigen Tagen ablöst. Zusammen mit der Kruste wird ein Teil des implantierten Pigmentes entfernt. Die behandelte Stelle muss entsprechend gepflegt werden, eine speziell hierfür entwickelte Salbe und Pflegeanleitung erhalten Sie natürlich bei uns.

Zum Entfernen von Permanent Make-Up sind ca. 3-6 Sitzungen, bei Tattoos 4-8 Sitzungen erforderlich. Die Anzahl der Sitzungen ist von der Art der implantierten Pigmente und deren Tiefe abhängig. Professionelle Pigmentierungen lassen sich leichter entfernen als laienhafte, von Amateuren durchgeführte Tätowierungen. Bei Permanent Make-Up ist zu beachten, dass mehrschichtige, über Jahre wiederholte Pigmentierungen mehr Sitzungen erfordern, da es sich um komplexe Farbgemische unter der Haut handelt.

ALTERNATIVE METHODEN DER TATTOO-ENTFERNUNG; SELBSTVERSUCHE

Immer wieder werden Versuche unternommen, Tätowierungen und Permanent Make-Up mit „alternativen“, „heimischen“, „biologischen“ Methoden zu entfernen. Dabei benutzt man meist Salzgemische, bestimmte Säurepeelings und andere Substanzen, um das unliebsame Tattoo loszuwerden.

Leider führen solche Methoden oft zu massiven Entzündungen. Als Folge werden die Tattoos zusammen mit der Haut vom Körper abgestoßen und es bilden sich hässliche Vernarbungen.

So manche Sträflinge, Seemänner, Soldaten, die sich als nicht schmerzempfindlich bezeichneten, haben sich die Tätowierungen abgekratzt oder herausgebrannt. Dementsprechende Narben wurden als Zeichen von Mut, Schmerzunempfindlichkeit und Härte präsentiert.

Grundsätzlich ist von allen Selbstversuchen abzuraten: unnötige Schmerzen, hohe Infektionsgefahr und garantierte Narbenbildung sind bei allen unprofessionellen Entfernungen vorprogrammiert. Die Folgen einer Laien-Tattooentfernung können noch auffälliger, störender und unschöner sein als das ursprüngliche Tattoo.

FAZIT ZUR MODERNEN TATTOOENTFERNUNG

Abschließend kann man sagen, dass Remover und Laser heute die zuverlässigsten Methoden der Tattooentfernung sind. Bei professionellem Einsatz der beiden Methoden sind die Nebenwirkungen sehr gering, die Narbenbildungsgefahr minimal.

Es sollte im Einzelfall entschieden werden, welche Methode das Tattoo effektiver und schneller entfernen kann. Manchmal ist eine kombinierte Behandlung mit beiden Methoden (natürlich nacheinander!) zu empfehlen.