Warum ist Microblading so populär geworden? Was bedeutet eigentlich Microblading? Ist das anders als Permanent Make-up?

Die Microblading-Welle begann vor ca. 5 Jahren in Europa und hat sich seitdem epidemieartig in der ganzen Welt verbreitet. Mittlerweile wird diese uralte asiatische Tattoomethode in Friseursalons, Nagelstudios und natürlich auch in privaten Kosmetikzimmern angeboten. Die„Ausbildung“ dazu und der Einkauf von erforderlichen Arbeitsutensilien ist relativ billig und damit für jeden erschwinglich.

Die plötzliche Popularität dieser Permanent-Make-Up-Art (ja, es ist nichts anderes als Permanent MakeUp bzw. Tattoo-Variante!) hat einen Grund, welcher gleichzeitig auch das größte Problem ist. Und zwar sehen die Augenbrauen direkt nach der Behandlung unglaublich gut aus. Die in die Haut eingeritzten Härchen sind zunächst sehr dünn (oft sogar noch dünner als die eigenen Augenbrauen-Haare) und haben zudem ein wunderschönes Muster.

Warum ist das so?

Microblading wird mithilfe von Blades (Klingen) oder Skalpellen durchgeführt. Die Haut wird dabei geschnitten. Es entsteht also ein Mikroschnitt im Hautgewebe, in den die Tattoo-Pigmente eingebracht werden. Die natürliche Abwehr-Reaktion der Haut auf einen Schnitt ist das sofortige Schliessen bzw. Zusammenziehen. Das ist der Grund für die sichtbar dünne Linie direkt nach der Prozedur.

Permanent MakeUp:
während der Behandlung wird
die Haut perforiert

Microblading:
während der Behandlung wird
die Haut geschnitten

Als nächstes passiert folgendes:

Die Haut reagiert auf jede Verletzung mit dem sofortigen Heilungsversuch, und zwar mit allen Mitteln. Und das erste Mittel ist nämlich die Bildung von Bindegewebe, um die Hautbarriere möglichst schnell zu verschließen. Der Microblading-Schnitt wird sozusagen mit einer Kittsubstanz gefüllt um die Schutzbarriere nach außen wiederherzustellen. Da die Kittzubstanz aus Bindegewebe besteht, entsteht an der verletzten Stelle eine Narbe. Und zwar jedes Mal wenn die Verletzung bis in die mittlere bis tiefe Dermaschicht der Haut vorgedrungen ist.

Nach der Abheilung ist die Haut dann an den verletzten Stellen mit Mininarben versehen, was einem ganz normalen physiologischen Heilungsprozess entspricht. Man kann das Ganze sehr gut mit einer zerbrochenen Vase vergleichen, die man mit Sekundenkleber repariert hat. Aus der Weite sieht die Vase gut aus, in der Nähe sieht und fühlt man aber die verklebten Stellen.

Microblading-Schnitt nach der Behandlung.
Pigmente haben sich mit Blut vermischt
(violette Punkte in der Zeichnung)

Bindehaut-Kittsubstanz im Schnitt
(–> Narben); Blut+Pigmente sitzen
auch in den Narben fest

Wie bei einer reparierten Vase sind
die Klebestellen (= Narben) für immer da.

In schlimmsten Fällen (und diese sehen wir immer öfter, entsprechend dem Wachstum der Microblading-Armee in Deutschland) wurden die Schnitte derart tief gesetzt, dass die Pigmente in der Haut stark migrierten und aufgrund der Vermischung mit Blut blau-grau geworden sind.

Solche Kunden sehen wir leider immer öfter. Erfreulich ist, dass man der Folgen des Microblading immer bewusster wird. Es spricht sich herum, wie das Ganze nach der Abheilung bzw. mit der Zeit aussieht und immer mehr Frauen und Männer lassen sich von den Marketing-Bildern der frisch gemachten Arbeiten nicht mehr blenden.

Traurig ist, dass immer noch sehr viele Menschen auf die schönen Bilder reinfallen und mit verunstalteten Gesichtern leben müssen.

Das Problem ist nämlich, dass es auch in der heutigen Zeit überhaupt nicht so einfach ist, Microblading zu entfernen oder zu korrigieren. Ich erkläre Ihnen, weshalb.

Oberflächliches Microblading in der Haut
direkt nach der Behandlung

Oberflächliches Microblading in der Haut
nach ca. 1 Monat

Oberflächliches Microblading in der Haut
nach 2-3 Monaten

Wenn das Microblading relativ oberflächlich durchgeführt wurde, wird es nach ein paar Hautregenerationszyklen von alleine verblassen. Denn die oberen Hautschichten erneuern sich ständig, alle 28-30 Tage wird die Epidermis-Schicht nahezu komplett durch eine neue ersetzt.

Problematisch wird es, wenn sich Pigmente in den entstandenen Mininarben manifestiert haben.

In diesem Fall wird die Tätowierung (und es ist nichts anderes als eine manuell durchgeführte Tätowierung!) eben NICHT verblassen. Nicht nach einem Monat und auch nicht nach einem Jahr. Auch nicht nach 2-3-4 Jahren. Weil die Pigmente fest in der Haut sitzen und sie nicht verlassen können.

Viele „Opfer“ denken als erstes an Laserentfernung. Manchmal geht es auch gut. Öfter scheitern diese Versuche aber und verschlimmern die Situation nur.
Wenn es sich um Pigmente handelt, die auf Acryl basieren, schmelzen diese unter dem Laserstrahl und führen zu inneren Hautverbrennungen und somit zu weiteren Narben.

Wenn die Pigmente synthetischer Natur sind, kann der Laser sie oft gar nicht erkennen. Das Schlimmste ist aber, dass sich die Minischnitte unter dem Laserstrahl wieder öffnen, was von massivem Blutaustritt und weiteren Narbenbildungen begleitet wird.

Auch Korrekturversuche (sog. Cover-Up’s) scheitern in den meisten Fällen. Erstens kann man die grau-bläulichen verschwommenen Linien nicht so korrigieren, dass es natürlich und schön aussieht. Es wird nur „schmutzig“ aussehen und die alte Pigmentierung wird immer „durchschauen“. Und zweitens öffnen sich die Schnitte / Narben bei den Korrekturversuchen genauso wie beim Lasern, was die Haut weiter traumatisieren kann.

Wir beobachten diese traurigen Entwicklungen in unseren Instituten bereits seit ein paar Jahren und wissen sehr genau, wie schwer es ist, missratenes Microblading schonend zu entfernen. Unsere Beobachtungen, Erfahrungen und Forschungen haben zu folgenden Schlussfolgerungen und Ratschlägen geführt:

Es sollte nicht versucht werden, vernarbtes Microblading mit Laser zu entfernen. Die Gefahr von inneren Verbrennungen, Farbumschlag und weiteren Vernarbungen ist viel zu groß.
Eine Korrektur ist nur dann sinnvoll, wenn das Microblading sehr blass und nicht von Narben begleitet ist. Ist es zu dunkel / zu tief, sollte es zunächst entfernt bzw. aufgehellt werden.
Die zur Zeit effektivste und sicherste Methode zur Entfernung von Microblading ist die Entfernung von Pigmenten über die Hautoberfläche ohne starke Traumatisierung der Schnitte / Narben.

In unserer BeautyCase Academy wurde eine spezelle Methode zur Entfernung von missratenem Microblading erarbeitet. Eine spezielle Removal-Technik mit dem innovativen PigmentOff-Remover erlaubt es, die in der Haut stabilisierten Pigmente schonend zur Hautoberfläche zu bringen, ohne die Schnitte wieder zu öffnen. Die speziellen Home-Pflegeprodukte begleiten die anschließende Abheilung und unterstützen die Hautregeneration.

Und die beste Nachricht: das vernarbte Hautgewebe wird glatter, gleichmäßiger und weicher, sodass nach entsprechender Regenerationszeit nur minimale bis gar keine Microblading-Folgen zu sehen sind, was für so viele Kunden sehr wichtig ist.

Narben nach Lasern von Microblading:
innere Verbrennungen
und massive Entzündung der Haut

Ergebnis nach 4 Behandlungen mit PigmentOff-Remover: Pigmente sind endlich entfernt, Narben sind flach geworden und kaum zu sehen.

Mehr Informationen: Wirkungsweise und Zusammensetzung. Bei der Remover-Methode werden die Pigmente auf eine ähnliche Weise aus der Haut entfernt, wie sie seinerzeit implantiert wurden. D.h., sie werden auf die Hautoberfläche befördert und verbleiben nicht im Körper. Bei professioneller Anwendung ist diese Methode schnell, narbenfrei und sehr effektiv, da Pigmente jeder Art und Farbe entfernt werden können.

Maria PRIEB, Permanent Make Up- & Kosmetikinstitut BeautyCase, Düsseldorf
(Trainerin und Sachverständige für PMU, 1. Vorsitzende des PMU Fachverband e.V.)

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